Oliver Marxen Architektur
Bauen für Mensch und Natur

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Massiv- oder Leichtbauweise?

Massiv- oder Leichtbauweise?

"Ein Haus muss aus Stein sein". Sagen die Einen. "Den einmaligen Charakter und Holzgeruch möchte ich nie mehr missen." Sagen die anderen.
 

Hier werden verschiedene Bauweisen vorgestellt und ihre Vor- und Nachteile auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes:

Bei der Massivbauweise werden Steine eingesetzt, entweder Ziegel oder Kalksandstein. Der Vorteil ist, dass die Steine guten Schallschutz gewährleisten und dass sie ein guter Wärmespeicher sind – Überhitzung im Sommer ist dann nicht so wahrscheinlich.

Um heute sinnvolle Dämmstandards zu erreichen, müssen die Steine meistens von außen gedämmt werden. Dämmsysteme aus natürlichen Materialien stehen dafür zur Verfügung.

Das Holzrahmenhaus ist ein individuell geplantes Haus. Die Wände bestehen aus Holzstützen, deren Zwischenraum gedämmt wird. Das ist der Vorteil dieser Bauweise: Die tragende Wand ist gleichzeitig Dämmebene. Von außen kann die Wand verputzt werden, mit Holz verkleidet oder verklinkert - auch nach innen stehen alle Möglichkeiten offen.
Ein Kostenvorteil gegenüber der Massivbauweise besteht nicht.

Die geringere Speichermasse gleichen wir bei der Planung dadurch aus, dass wir einen dickeren Innenputz anbringen inkl. Wandheizung (siehe Bild unten), dass wir alle Innenwände massiv ausmauern und dass die Decken mit massiven Stoffen ergänzt werden, auch wegen des Schallschutzes.
Geeignete Dämmstoffe sorgen außerdem für sommerliche Kühle!

Massivholzbauweise
Bei Häusern aus Massivholz bestehen die Wände, ähnlich wie bei der „Stein-auf-Stein“-Bauweise, aus massivem Holz. Hier werden die Vorteile des Holzes ausgenutzt, seine Wirkung auf das Raumklima, seine relativ gute Speichermasse bei gleichzeitig relativ guter Dämmwirkung. Dennoch werden diese Gebäude ebenfalls mit einer Wandheizung im Holzbau zusätzlichen Dämmebene versehen.

Der Holzverbrauch ist natürlich größer als bei der Holzrahmenbauweise.

Die Wände können, wie beim Holzrahmenbau auch, individuell gestaltet werden.

Bei Mehrfamilienhäusern sind auch Mischsysteme aus Holzrahmenbau und Massivbauweise möglich, in Abstimmung mit den individuellen Voraussetzungen.

Aus ökologischer Sicht hat die Holzbauweise einen Vorteil: Die Herstellungsenergie (graue Energie) für das Haus ist deutlich geringer. Die Einsparung in Tonnen CO2 gerechnet beträgt rund 40 Tonnen für ein Einfamilienhaus. Zum Vergleich: Das Heizen für einen sehr sparsamen Neubau schlägt mit weniger als einer Tonne CO2 je Jahr zu Buche. Anders ausgedrückt: Da Häuser immer weniger Heizenergie benötigen, ist die Herstellungsenergie inzwischen entscheidender als die Heizenergie!

Holz ist ein CO2-Speicher. Im Gegensatz zu Holz, das verbrannt wird oder auch im Wald verrottet, speichert eingebautes Holz langfristig CO2. Auch das trägt zu seiner guten Energiebilanz bei.

Die Entscheidung, welche Bauweise jeweils die passende ist, kann nur im individuellen Gespräch getroffen werden.

Innenwand mit Wandheizung
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